03.09.2021
Vielleicht denkst du bei Nachhaltigkeit direkt daran, dass deine Fernreisen gestrichen werden. Dass du nie wieder ein gutes Steak essen darfst. Dass Shoppen in Zukunft tabu ist. Aber: Es gibt so viele Möglichkeiten, bewusster und klimaschonender zu leben. Du kannst gleichzeitig Mode mögen und den Planeten schonen. Du darfst schickes Design lieben und trotzdem gegen den Klimawandel kämpfen. Du kannst mit tollen Menschen aufregende Dinge in deiner Stadt erleben – auch das unter dem Titel der Nachhaltigkeit.
Mittlerweile ist längst klar, dass Fair Fashion nichts mit ausgeleiertem „Öko“-Look zu tun hat. Es gibt so viele tolle Brands, die auf nachhaltige und faire Produktionsbedingungen setzen. Die Stoffe aus recycelten Materialien verwenden, nur mit Bio-Baumwolle produzieren oder veganes Leder in schicke Schuhe verwandeln. Schau dich einfach online und in den Stores deiner Stadt um – du wirst garantiert fündig. Als ersten Impuls legen wir dir unseren Text über „Sonho Stories“ ans Herz.
Alternativ zu neu produzierter Fair Fashion ist natürlich Second-Hand-Mode eine super Wahl. Durch Vintage-Läden zu stöbern, weckt gleichzeitig den Jagd-Instinkt: Denn wenn ein Shop voller Einzelstücke hängt, kann es noch spannender werden, dein neues Outfit zusammenzustellen. Individualität und Kreativität gehören hier klar dazu.
Was noch nachhaltiger ist, als faire und gebrauchte Mode kaufen: gar nicht shoppen, sondern auf den eigenen Kleiderschrank setzen. In unserem Genki-Interview mit der Sustainable Stylistin Janine erhältst du Inspiration dafür, wie du aus deinem eigenen Fundus neue Outfits zusammenstellst. Macht Spaß, erfordert deine Kreativität und spart eine Menge Geld.
Vielleicht kennst du auch diese Instagram-Accounts, bei denen die Wohnungen immer aufgeräumt aussehen. In denen nie etwas überflüssiges herumliegt, Chaos überhaupt keine Chance hat und sich vermutlich niemand über vollgestopfte Schränke ärgert. Minimalismus ist das Zauberwort – und ein Weg, wie Nachhaltigkeit wirklich schick aussieht.
Denn es geht bei einem minimalistischen Lifestyle darum, möglichst wenig zu besitzen. Das bedeutet auch, dass du dir weniger kaufst, dass du dir Anschaffungen gut überlegst und eher in langlebige Stücke investierst. Alles Aspekte, die auch aus einem Nachhaltigkeits-Ratgeber stammen könnten. Also lass dich von minimalistischen Blogs inspirieren oder lies gleich Marie Kondo, die dir zeigt, wie du richtig ausmistest und dabei glücklicher wirst.
Am Ende wird deine Wohnung besser aussehen, du wirst dich sehr viel freier fühlen – und ganz nebenbei tust du unserem Planeten einen riesigen Gefallen.
Viele Menschen leben ihre Kreativität online aus: Über Blogs, Instagram-Accounts, digitale Projekte, in weit vernetzten Communities. Und fast genauso viele Menschen haben vermutlich nicht auf dem Schirm, dass auch in der digitalen Welt ein riesiges Potenzial liegt, nachhaltig zu handeln. Denn auch alles, was wir online tun, hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Greenpeace hat mal ausgerechnet: Wäre das Internet ein Land, hätte es den weltweit sechstgrößten Energieverbrauch.
Vor allem das Verschicken hochauflösender Dateien verbraucht viel Energie und treibt den CO2-Ausstoß in die Höhe. Streaming ist eine besonders große Herausforderung für alle, die ihre Freizeit gern auf digitalen Plattformen verbringen und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen. Im Jahr 2018 hat das Abspielen von Onlinevideos 300 Millionen Tonnen CO2 produziert – etwa so viel wie ganz Spanien in einem Jahr.
Was diese erschreckenden Zahlen mit deiner Kreativität zu tun haben: Erst einmal ist es wichtig, sie zu kennen und sich bewusst zu machen, dass wir auch online einen Impact haben. Und im zweiten Schritt kannst du dir überlegen, wie du digital nachhaltiger unterwegs sein kannst: Zum Beispiel grüne Suchmaschinen wie Ecosia benutzen, mehr über WLAN statt mobile Daten surfen, da das Energie spart, weniger Binge Watching betreiben.
Noch mehr Tipps für Nachhaltigkeit im (digitalen) Alltag findest du im Buch „Jeden Tag die Welt retten“ von Genki-Redakteurin Julia – vielleicht sind für dich weitere wertvolle Impulse enthalten.
Du forderst dich gerne selbst heraus? Dann beschränke das nicht nur auf den Sport oder deine Leistung im Job. Wie wäre es mit kreativen und nachhaltigen Challenges mit dir selbst? Zum Beispiel könntest du jeden Tag eine vegane Mahlzeit essen – und so einmal am Tag wirklich etwas Gutes für unsere Erde tun, ohne komplett auf Steak und Parmesan verzichten zu müssen.
Oder du kaufst einmal pro Woche komplett unverpackt ein? Bei der Suche nach den besten Adressen dafür entdeckst du sicher neue Ecken und Shopping-Chancen in deiner Umgebung. Vielleicht kannst du dich auch einen Tag in der Woche nur von regionalen Produkten ernähren? Wenn du es ganz ernst meinst, kannst das natürlich unterstützen, indem du eigenes Gemüse auf deinem Balkon anbaust – aber das ist wirklich optional.
Überlege dir eine Challenge für dich selbst, ziehe sie für einen definierten Zeitraum durch – und belohne dich am Ende mit einer Sache, die dich wirklich glücklich macht. So fühlt es sich gleich doppelt gut an.
Bei unserer Recherche zu kreativen Nachhaltigkeit-Ideen sind wir auf das Institut für kreative Nachhaltigkeit id22 gestoßen, dass wirklich tiefgreifende und wirkungsvolle Ideen entwickelt und spannende Projekte ins Leben ruft. Es geht um urbane Gesellschaften, die sozial vernetzt sind und nachhaltig handeln. Es geht um städtische Entwicklung, die ökologische Aspekte in den Fokus rückt.
Ein Beispiel ist Co-Housing – eine Wohnform wie eine WG, nur viel größer gedacht. Menschen leben hier zusammen, versorgen sich teilweise selbst, organisieren sich gemeinschaftlich. Ein Konzept, das auf bewusstes Leben ausgerichtet ist: Uns Menschen und der Umwelt gegenüber.
Das ist sicher ein extremes Beispiel, doch es geht auch in kleineren Dimensionen: Urban Gardening ist in vielen Städten angesagt. Hier kannst du in Gemeinschaftsprojekten Gärten anlegen, Gemüse anbauen, Abende im Grünen verbringen. Fahrrad-Demos kennt man aus vielen Großstädten – sie sollen dafür sorgen, den Verkehr grüner zu machen.
Wer einmal in das Thema eintaucht, ist schnell ganz tief involviert und stellt fest: Es gibt vielfältige Communities, die eine gute Zeit miteinander verbringen, während sie gegen die Klimakrise kämpfen und individuelle Projekte entwickeln. Klingt gar nicht nach Verzicht, sondern eher nach einer ziemlich guten und kreativen Art, dein Leben zu gestalten, oder?