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Reiki-Rituale

Energiearbeit für mehr Wohlbefinden
Text: Carina Rother
Fotos: Mirjam Kluka
02.12.2022
Carina Iten auf der Yoga-Matte
Reiki – eine japanische Kunst des Handauflegens – die Energien im Körper wieder fließen lässt. Carina Iten ist ausgebildeter Reiki-Master in Zürich. Sie bietet Reiki-Meditation an und bildet Interessierte aus. Für dich hat sie drei verschiedene Rituale mitgebracht, die du einfach zu Hause ausüben und ins Spüren kommst kannst. Erfahre auch, was bei einer Reiki-Übung im Körper passiert.

Energie mit Reiki aktivieren

Wenn man sich als Reiki-Master ausbilden lässt, dann bekommt man sogenannte Einweihungen, bei denen die Chakren neu ausbalanciert werden. „Bis jedes Chakra ausbalanciert ist, dauert es rund 21 Tage“, erzählt Carina. 21 Tage nach dem Kurs macht man noch eine Selbstbehandlung, bei der man die neue Energie integriert und die Schwingungen anhebt.

Wenn man dann die Ausbildung genossen hat, verstärkt sich die Reiki-Energie – man kann sie klarer kanalisieren und auch spüren. „Meine Ausbildung ist sehr praxisorientiert. Kursteilnehmer üben Reiki oft miteinander, um das Gefühl für die Energie für den Moment zu stärken“, betont Carina.

Letztendlich kann man Reiki zu lernen damit vergleichen, wie eine Sportart zu erlernen. Es kann sein, dass man am Anfang noch recht wenig spürt, aber mit der Übung kommt auch die Energie. „Nicht jeder hat sofort einen Zugang dazu. Gerade wenn man noch nicht mit Energiearbeit in Kontakt gekommen ist, ist das völlig normal und kein Grund zur Sorge“, erklärt die Reiki-Ausbilderin.

Reiki: Die Verbindung zur eigenen Energie

Bei einer Reiki-Session aktiviert man Energien im Körper, bekommt aber keine Energie von jemand anderen. „Das ist wichtig zu erwähnen“, sagt Carina Iten, „Denn das kann ein Irrglaube sein.“ Reiki muss entmystifiziert werden „Es kursieren ganz verschiedene Behauptungen über Reiki. Für Carina ist Reiki aber etwas ganz Natürliches „Es geht um Energie. Wir alle sind energetische Wesen, das ist wissenschaftlich belegt. Die Erkenntnis nimmt der japanischen Praxis die Mystik – aus meiner Sicht.“ Es geht darum, wieder mit sich in Verbindung zu kommen und mit der spezifischen Energie-Qualität von Reiki. „Jeder kann das lernen, jeder kann mit der Energie in Berührung kommen. Reiki ist nicht für eine auserwählte Personengruppe“, stellt Carina klar. Reiki verbindet.

Reiki-Rituale: auf allen Ebenen

Körper, Geist, Emotionen und Seele – das sind die Ebenen des Reiki. Selbstheilung kann nur stattfinden, wenn alle Ebenen einbezogen werden. Jedes Reiki-Ritual holt alle Ebenen ab. „Die Ebenen darf man sich als Kreise vorstellen, die miteinander verbunden sind. Kein Kreis ist ohne den anderen.“ Auch wirkt Reiki auf allen Ebenen gleich. Emotionale Ausbrüche in einer Session sind daher nichts Ungewöhnliches. „Grundsätzlich reagiert aber jeder anders auf eine Reiki-Behandlung. Manche werden emotional, manche wiederum ganz klar im Geist, weil sich Gedanken lösen. Bei anderen lösen sich körperliche Beschwerden und bei wieder anderem fließen energetische Energien davon.“

Blockierte Energien

Wenn der Energiefluss ins Stocken gerät, fühlen sich für Carina gewisse Körperpartien beispielsweise kalt an, bei einem Energiestau eher warm, aber das muss jede:r Praktizierende für sich selbst herausfinden. Jeder nimmt Energien anders wahr und findet für sich mit Zeit und Übung heraus, was es bedeutet. Wenn Sie wieder fließen, wird der Körper wärmer. „Ich spüre ganz unterschiedliche Dinge während einer Session mit meinen Kund:innen. Das, was auf der geistigen Ebene blockiert ist, spüre ich in einem Gespräch raus. Körperliche Blockaden kann ich über die Körpertemperatur oder über Bildern, die ich bekomme, während ich Reiki praktiziere, herausfinden.“

Schon zwei Mal hat Carina Klient:innen kurz vor einem Burnout behandelt. „In beiden Fällen haben wir vor der Behandlung nicht darüber gesprochen. Jedoch habe ich bei beiden Personen, die gleichen Bilder empfangen", sagt Carina. "So lerne auch ich noch in meinem Sitzungen dazu und kann mein Wissen immer wieder erweitern. Auch präventiv agieren, wenn ich derartige Bilder wieder bei jemandem sehe und vorsichtig nachfragen."

„Bei den Chakren kann man selbst sehr gut spüren, ob in ihnen viel oder wenig Energie ist.“ Wenn ein Chakra gereizt ist oder zu wenig Energie hat, guckt man sich die Themen an, die dazu gehören und spricht darüber. „Reiki fließt genau dahin, wo die Person es braucht. Ich als Praktizierender muss gar nicht wissen, wohin genau“, sagt Carina. „Wenn du ein feinfühliger Mensch bist, kannst du deine Gefühle als Referenz nehmen und damit weiterarbeiten." Das ist ein Vorteil von Reiki für Personen, die sich nicht gern öffnen, dennoch mit ihren Themen arbeiten möchten. 

Drei Reiki-Rituale

Folgende drei Rituale können einfach zu Hause gemacht werden und man darf sich ganz individuell Zeit dafür nehmen – ob es 20 oder 30 Minuten sind, darf jeder selbst entscheiden. Die Rituale, die Carina Iten für dich ausgesucht hat, sind vor allem geeignet, um mit der Energie in Kontakt zu kommen. „Ich kann empfehlen, sie regelmäßig zu machen und auch wenn es einem gut geht. Dann bleibt es auch so“, sagt die Schweizerin.

  • Der Chakra-Ausgleich: Ziel ist es, alle Chakren auszubalancieren. Dafür geht man jedes Chakra nacheinander durch, indem man die Hände auflegt und ganz bewusst zum Energiefeld atmet. Mit jedem Atemzug dehnt sich das Chakra aus. 
    Zum Nachspüren kann man im Anschluss des Rituals folgendes tun: Eine Hand lauf das Wurzelchakra legen und die andere zwischen Kronen- und Stirnchakra. Du spürst die Energie? Dann führt man die Hände zum einen auf das Sakralchakra und auf das Halschakra. Spürt man auch hier eine starke Energie, bringt man die Hände auf den Solarplexus und auf das Herzchakra und fühlt auch hier nach. 
    Für Carina fühlt sich ein ausbalanciertes Chakra beispielsweise warm an. 
  • Energie spüren: Wenn man das Gefühl hat, man hat wenig Energie. Dann kann visualisieren, wie die Energie durch den Körper fließt. Beginnend am Kronenchakra bis zum Herzen und dann hinunter in den ganzen Körper. „Wichtig bei diesem Ritual ist, dass man gut mit der Erde verbunden ist. Das gelingt bereits, wenn man mit beiden Füßen fest am Boden steht.“ Man kann sich zudem vorstellen, wie Wurzeln aus den Füßen in den Boden gehen. Im Anschluss kann man die Hände vor der Brust zusammenführen und fühlen, wie die Energie zwischen den Händen ist. Man kann sie größer werden lassen oder wieder zusammenführen. Das ist ein toller Proof dafür, dass es funktioniert.
  • Kristalle nutzen: „Steine haben für mich etwas sehr erdendes, so nutze ich sie gern unterstützend. Rosenquarz als Beispiel ist herzöffnend und tröstend. Selbstliebe, Trauer, Verlustangst – dabei kann der Rosenquarz helfen. Den kann man dann auf das Herzchakra legen. Schön ist es, wenn man während des Rituals liegt. Dann atmet man bewusst in sein Herz ein und visualisiert die Energie, zum Beispiel in Form von einem hellen oder goldenen Licht. Die Energie nimmt das Herz auf und der Stein und die Energie verbinden sich und dehnt sich im Körper aus. Jede Zelle des Körpers wird dann mit der „neuen“ Energie erfüllt. Wer den Bergkristall nutzen möchte, kann diesen auf den Solarplexus legen. Ein Tipp: Vor dem Ritual kann man sich auch schon einmal mit dem Stein verbinden. Die Form und Temperatur wahrnehmen – ihn ganz neugierig erkunden.

Reiki-Rituale: Eine Praxis, die verbindet
Carina Iten ist nicht nur Reiki-Master, sondern auch Coachin für Modern Mindfulness und Meditations-Lehrerin. Auch arbeitet die Züricherin als Chefredakteurin des metermagazins. Somit vereint sie, wie das Genki Magazin, Tiefgründigkeit und Ästhetik in ihrem Leben. Das eine schließt das andere nicht aus, da sind wir uns einig.