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Hormon-Balance:

Warum Hormone deine Aufmerksamkeit benötigen
Text: Carina Rother
Fotos: Tobias Holzweiler
26.01.2022
Hormone, jeder hat sie, viele kennt man. Die chemischen Botschaften sind oftmals selbstverständlich für uns, so dass wir ihnen nicht die ausreichende Aufmerksamkeit schenken, die sie brauchen, um für unser Wohlgefühl zu agieren. Erfahre, wofür Hormone verantwortlich sind und warum es wichtig ist, dass sie in Balance sind. Rabea Kieß, Hormon-Coach und Personal Trainerin, hat uns Fragen zum Thema beantwortet.

Welche Hormone gibt es?

Hormone werden von spezialisierten Hormondrüsen wie der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, den Nebennieren, der Bauchspeicheldrüse, den Eierstöcken oder der Zirbeldrüse produziert. Sie helfen den Zellen dabei, miteinander zu kommunizieren. Auch arbeiten sie sehr eng mit dem Nervensystem zusammen. Für ein funktionierendes Hormonsystem sind der Hypothalamus, die Schaltzentrale, sowie die Hypophyse zudem wichtige Akteure. Die Hypophyse steuert im Auftrag des Hypothalamus die anderen genannten Hormondrüsen. 

Hormone richten sich zum einen nach dem weiblichen Zyklus, zum anderen nach dem Tag-Nacht-Rhythmus. „Darum ist es wichtig, tagsüber viel Tageslicht zu bekommen, denn das aktiviert die Hormone Serotonin und Cortisol. Am Abend wiederum ist es wichtig, die Lichtquellen zu dimmen. Erst dann weiß das Gehirn, dass jetzt Stresshormone abgebaut werden müssen und die Schlafhormone produziert werden können“, so Rabea Kieß.

Die wichtigsten Hormone nachstehend erklärt:

  • Endorphine:

    werden auch Glückshormone genannt. Sie reduzieren Stress im Körper, können Schmerzen hemmen und ein Hungergefühl verringern.

  • Testosteron:

    ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Testosteron beeinflusst u.a. das Wachstum, den Aufbau von Muskelmasse sowie die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale.

  • Insulin:

    ist das Speicherhormon und senkt den Blutzuckerspiegel. Neben dem Transport des Zuckers aus dem Blutkreislauf in die Zellen reguliert Insulin außerdem den Fett- und Eiweißhaushalt.

  • Östrogen:

    Das weibliche Hormon, welches vor allem die Ausbildung von Geschlechtsmerkmalen steuert.

  • Progesteron:

    ist ein Sexualhormon, das die Vorgänge im weiblichen Körper wie den Menstruationszyklus reguliert, aber auch die Schwangerschaft.

  • Cortisol:

    das Stresshormon wird in der Nebennierenrinde produziert. Es erhöht den Herzschlag, die Atemfrequenz und den Abbau körpereigener Eiweißspeicher. Wenn es im Ungleichgewicht ist, steht es oft beim Abnehmen im Weg.

  • Melatonin:

    ist das Schlafhormon, welches Entgiftungsprozesse im Körper anstößt, immer dann, wenn wir schlafen. Es wird in der Zirbeldrüse aus dem Botenstoff Serotonin sowie in geringen Maßen im Verdauungstrakt gebildet. Es regelt den Tag-Nacht-Rhythmus, sengt die Körpertemperatur, kurbelt das Immunsystem an und beeinflusst, in welchem Maß Sexualhormone ausgeschüttet werden.

Wofür Hormone verantwortlich sind

Hormone, chemische Botschafter übermitteln Funktionen und sind dafür verantwortlich, dass die wichtigsten Vorgänge im Körper (reibungslos) funktionieren. Diese sind zum Beispiel der Stoffwechsel, die Fortpflanzung und das Wachstum. Hormone veranlassen ganz alltäglich etwa, dass Wärme im Körper produziert wird. Und sie lassen uns einschlafen, wenn wir müde sind. Um diese Prozesse anzustoßen, arbeiten die Hormone nicht allein, sondern viel mehr im Team, aber auch mal gegeneinander. 

Es ist ganz besonders wichtig, dass Hormone in der richtigen Menge hergestellt werden, um reibungslos zu funktionieren. Dafür müssen die Produzenten eng zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren. Wenn dies nicht klappt, dann kommt es zu merklichen Problemen.

Vor allem Frauen sind von hormonellen Störungen betroffen und das nicht nur während der Wechseljahre. Nein, es gibt bereits zahlreiche Gelegenheiten vorab, in denen der Körper eine hormonelle Achterbahnfahrt erlebt. Am Anfang steht die Pubertät, es folgt das Nehmen oder Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft oder die Stillzeit – all diese Ereignisse bringen die Hormone einer Frau durcheinander.

In ihren Dreißigern oder mit Anfang 40 erleben Frauen einen starken hormonellen Wandel, der sie vor Herausforderungen stellt. „Vor allem die Verschiebung der Sexualhormone macht vielen Frauen Probleme. Dann zeigen sich Schwierigkeiten, die vorher nicht da waren“, erläutert Rabea Kieß und fährt fort: „PMS, Zyklusverschiebung, starke Hautunreinheiten, Stimmungsschwankungen sind dann die Folge.“ Ursache dafür ist ein Progesteron-Mangel.

Die Hormone in Balance bringen oder halten

Auf Frauen lastet ein anderer Druck als auf Männern. „Frauen wollen gute Mütter und tolle Ehefrauen sein. Frauen möchten ein schönes Zuhause haben. Und müssen zeitgleich den Spagat zwischen Beruf und Privat meistern, denn die berufliche Weiterentwicklung oder Verwirklichung ist für einige Frauen zunehmend wichtiger“, erklärt Rabea Kieß. Darum geraten ihre Hormone auch schneller aus der Balance als jene von Männern. 

Das Hormone die Ursache für Symptomatiken sind, darauf muss man erst einmal kommen. Im Grunde muss man dafür sehr reflektiert sein und die Zeichen des Körpers genau wahrnehmen und analysieren. Das ist nicht ganz einfach, aber machbar. Wie man Selbstreflexion üben kann, erfährst du in diesem Artikel. Die Hormon-Expertin hat einen Test entwickelt, der dir hilft herauszufinden, welche Hormone möglicherweise bei dir nicht im Gleichgewicht sind. 

Es folgen einige Tipps der Expertin, wie du deine Hormone wieder in Balance bringen kannst:

  • So wenig emotionaler Stress wie möglich: Dazu zählen Existenzängste, Beziehungsstress oder die aktuelle Zeit. Es geht besonders darum kontinuierlichen Stress zu vermeiden. Andernfalls wird ständig das Stresshormon Cortisol von der Nebenniere ausgeschüttet.
  • Vermeide Umwelt-Toxine: Diese befinden sich in konventioneller Kosmetik. Ein Beispiel sind Parabene, die sich nur schwer vom Körper abbauen lassen. Verwende lieber natürliche Kosmetik, gehe oft in die Natur und trinke Wasser aus Glasflaschen.
  • Höre auf deinen natürlichen Bio-Rhythmus: Wenn wir das nicht tun, irritieren wir unsere Hormone und ihre natürlichen Prozesse.
  • Achte auf einen gesunden Schlaf: Schlafentzug kann einerseits dazu führen, dass man hungriger ist. Andererseits wird das Stresshormon Cortisol aktiviert, was wiederum dazu führt, dass weniger Sexualhormone produziert werden. Zudem erhöht Schlafmangel den Insulin- und Blutzuckerspiegel, sodass sich das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöht.
  • Bewege dich ausreichend: Yoga ist beispielsweise eine tolle Sportart, um die Hormon-Balance im Körper wiederherzustellen, da der Fokus auf Achtsamkeit, Atmung und die Beruhigung des Nervensystems liegt. Aber auch HIIT-Training kann wirkungsvoll sein. Es ist jedoch davon abzuraten, wenn Frauen stark erschöpft sind oder Sportanfängerinnen.


Die Hormon-Expertin hat in den vergangenen Jahren darüber hinaus herausgefunden, dass die Ernährung eine zentrale Rolle spielt, wenn es um die Hormonbalance geht. „Viele Frauen haben während meiner Coachings als Personal Trainerin, um zu ihrem Wohlfühlgewicht zu gelangen, alles richtig gemacht. Dennoch haben sie nicht abgenommen. Also fing ich an nachzuforschen, besuchte Fortbildungen, bis ich das fehlende Puzzleteil – die Hormone – fand“, sagt Rabea Kieß. Hormone können nämlich jeden Abnehmversuch ausbremsen, das wird auf die Dauer ziemlich frustrierend. 

Mit den Tipps von der Expertin und der entsprechenden Umsetzung ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. „Leider kann man nicht sagen, wie viele Tage, Wochen oder Monate es dauert bis ein hormonelles Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Es ist unter anderem davon abhängig, wie lange sie im Ungleichgewicht gearbeitet haben", beschreibt sie.

Aus dieser Erkenntnis heraus hat Rabea ein Buch geschrieben: „Die Hormon Balance Diät: Mein 7-Schritte-Programm zum Wohlfühlgewicht". Du lernst wie das Hormonsystem funktioniert, bekommst zahlreiche Rezeptideen an die Hand und erhältst weitere Tipps und Erklärungen für deine Hormonbalance. 

Hormonbalance: Warum Hormone deine Aufmerksamkeit benötigen
Rabea Kieß ist Hormon Coach, Autorin und Podcasterin. Sie hilft Frauen mit unterschiedlichsten hormonellen Beschwerden wie Zyklusstörungen, Wechseljahresbeschwerden, Erschöpfung oder Gewichtszunahme, ihre Hormone auf natürlichem Weg wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In ihren ihren Online Programmen, Hormon Reset Podcast und in ihrem Buch „Die Hormon Balance Diät: Mein 7-Schritte-Programm zum Wohlfühlgewicht“ zeigt sie Frauen, wie sie gezielt über Ernährung, Naturheilkunde und einen hormonfreundlichen Lebensstil ihre Hormon Balance unterstützen und wieder herstellen können.

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.