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[Editor’s Letter] Juni 2022: Vom Renovieren und Sanieren

– auf der Baustelle und im Leben
Text: Carina Rother
Fotos: Genki Magazin
02.06.2022
Carina Rother im Café in Zürich
Vom Renovieren und Sanieren – auf der Baustelle und im Leben. Von dem großen Wunsch nach mehr Abenteuer, Leichtigkeit und mehr Sein und weniger Müssen.

Du hast vielleicht bemerkt, dass es auf dem Instagram-Kanal in den letzten Wochen etwas ruhiger war als sonst. Zunächst war das große C daran schuld, dann die Erkenntnis, dass ich weniger müssen möchte. Und Instagram fühlt sich aktuell arg nach Müssen an. Es nervte mich, einen Algorithmus happy machen zu müssen – das war mein Kernproblem.

Auch habe ich im Mai mein Arbeitspensum verringert, um wieder mehr zu mir zu kommen. Ja, um mehr zu genießen. Ich habe in der Regel nach 16 Uhr nicht mehr gearbeitet, manchmal war der Arbeitstag um 14 Uhr vorbei. Und es tut so unglaublich gut. Was ich stattdessen mache? Lesen, Wein trinken, Sport, Gartenarbeit, Freunde sehen, Städtereisen. Das, worauf ich wirklich Lust habe.

So aber jetzt zu der Frage: Was ist los im Juni?

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It is all about Sein

Letztendlich bedeutet das für mich: machen, was mein Herz mir sagt. Mich treiben lassen und Momente genießen. Nichts tun. Die Seele baumeln lassen. Wann hast du das es zuletzt gemacht? Bei mir war es ganz schön lange her. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt mit einem Buch im Garten oder auf dem Sofa lag und gar keine Reue gespürt habe, dass ich doch jetzt eigentlich etwas Sinnvolles tun müsste. Ich kann dir sagen: Es ist großartig. Davon und von anderen schönen Aktivitäten gibt es im Juni mehr. Ganz unbedingt möchte ich auch wieder mehr malen und mein Visionboard in meine Routinen täglich einbauen. Für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich mir dies täglich anschaue und manifestiere oder nur gelegentlich, was es leider oft im April und Mai war. 

Renovieren und sanieren

Ich saniere ein Haus. Das ist in diesen Tagen maximal anstrengend. Handwerker machen nicht das, was sie sollen. Mein Partner trifft Entscheidungen wirklich ungern. Die Preise steigen exorbitant. Herrje, gerade ist mehr Last als Spaß. Die Sanierungsarbeiten schreiten am Haus also nur sehr langsam voran, was wirklich frustrierend ist. War es doch mal meine Deadline zu meinem Geburtstag das Haus bewohnen zu können. Spannend finde ich aber, was man aus so einem Projekt für sich mitnehmen darf: Mut, Entscheidungsfreudigkeit, das Umgehen mit Konsequenzen, Durchsetzungsvermögen. Ein Haus zu sanieren ist auch ein Stück Persönlichkeitsentwicklung. 

Und dann ist mir am vergangenen Wochenende in Zürich wieder ganz bewusst geworden, welch lebendige Städte es gibt. Und es hat mir gezeigt: Ich brauche Kunst, Kultur, Ästhetik, Fashion in meinem täglichen Leben. Zürich ist so eine facettenreiche Stadt, das ich am liebsten dort geblieben wäre. Bin ich aber nicht. Was ich aus dieser Erfahrung mitnehme: Ich stelle mir im Juni ganz genau die Frage: Bin ich hier richtig? Und wie kann ich mein Leben lebendiger gestalten, wenn es hier richtig für mich ist? Wie kann ich mehr Sein als Müssen - und das ganz natürlich? Sollte ich wieder mehr reisen und das Erlebte mit in meinen Alltag nehmen?

Sicherlich hat C den Wunsch nach Abenteuer und Leichtigkeit wachsen lassen. Ich merke allerdings, dass dieser Wunsch auch jetzt - wo das Leben wieder stattfinden darf - immer größer wird. Stuttgart fühlt sich schon seit einigen Monaten nicht mehr nach "genug" an. Gerne möchte ich der Tatsache auf den Grund gehen, ob da etwas anderes dahintersteckt oder ich wirklich gerne an einem anderen Ort leben möchte.

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Entscheidungen treffen

Bei all dem, worum es im Juni also gehen darf, schwimmt das Thema "Entscheidungen treffen" mit. Ja, gegebenenfalls sind es auch größere Entscheidungen. Wie gut kannst du diese treffen? Alltägliche Entscheidungen zu treffen, fällt mir leicht. Für andere, emotionale Entscheidungen brauche ich oft mehr Zeit als die Menschen in meinem Umfeld. Nun ja, Entscheidungen sind oft mit einem Risiko verbunden und - wie wahrscheinlich jeder andere Mensch - möchte ich das Risiko für mich so gering wie möglich halten.