„Hypnose ist der Zugang zur tiefsten inneren Weisheit und Kreativität“ erklärt die Therapeutin und ergänzt: „Hypnose hat immer einen Auftrag und verfolgt ein Ziel.“ Während der Sitzung ist man sehr empfänglich für positive Suggestionen (Einladungen) und Gedanken. Auch können in der Trance besonders gut Kraftquellen und innere Fähigkeiten geweckt werden. „Die Trance ist ein Zustand mehr oder weniger tiefer Entspannung, vergleichbar mit kurz vorm Aufwachen und kurz vorm Einschlafen“, erläutert Jana Kortwig. Dabei geht es immer darum, eine Lösung im Einklang mit den Inneren zu finden, die tragfähig und nachhaltig ist. Oft ist es vorher so, dass die Klientin sich nicht vorstellen konnte, dass es eine Lösung geben kann. Durch die inneren Suchprozesse ist sie doch plötzlich da und wird gelebt. Das alles ganz ohne Druck und Stress, voller Ruhe und im Einklang mit allen bewussten und unbewussten Bedürfnissen.
Die klinische Hypnose ist eine non-direktive Variante der Methode – das heißt: Die Klientin ist möglichst eigenverantwortlich und frei in ihrer Entscheidung, wie, wo mit wem und sie lernen oder etwas verändern möchte. „Sie ist die älteste Form der Psychotherapie und lässt sich weit in die Geschichte der Menschheit verfolgen, das heutige Verständnis von Hypnotherapie entwickelte sich in den frühen 1970er Jahren“, erklärt Jana Kortwig. Hypnose geht tiefer, da wir mit dem un(ter)bewussten Anteilen arbeiten und dort Muster und Blockaden erkennen können und nach neuen Lösungen und Möglichkeiten suchen können, ohne dass der kognitive Bereich in den Widerstand geht.
„Klinische Hypnose oder auch Hypnotherapie genannt, wurde vor allem durch die innovativen Entwicklungen und Anwendungen des amerikanischen Psychiaters Milton H. Erickson erweitert und geht über das Stadium von Entspannungsinduktion und Suggestionsbehandlung weit hinaus. Moderne Hypnose gilt als ressourcenorientierter Ansatz, der es Patient:innen erlaubt, körperlichen Symptomen und psychischen Problemen mit positiven Erfahrungen und eigenen Bewältigungskompetenzen zu begegnen“, so wird es auf der Website der Milton H. Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose e.V. erklärt. Zu den Anwendungsbereichen zählen Ängste, Depressionen, psychosomatische Störungen, chronische Schmerzen. Im medizinischen Bereich wird Hypnose unter anderem bei Herz-Kreislauf-Problemen, Magen-Darm-Erkrankungen und Hauterkrankungen eingesetzt. „Wenn sich jemand auf eine klinische Hypnose_einlassen möchte und ein klares „Ja“ für die Zusammenarbeit gibt, dann ist es die richtige Methode für die Person“, so Jana. Den Wunsch zur Veränderung und die Bereitschaft an sich zu arbeiten – ist eine Grundvoraussetzung.
„Hypnosetherapie ist eine anerkannte Therapieform seit 2006 auch in Deutschland. Ein Hypnosecoaching ist eher lösungsorientierte Arbeit wohingegen Hypnosetherapie auch aufdeckend arbeiten kann und darf“, so Jana Kortwig. Hypnose ist eine unglaublich effektive und gezielte Möglichkeit, um an den eigenen Anliegen zu arbeiten. Ich verbinde dabei Coaching- mit hypnotischen Methoden.„Die Hypnotherapie legt den Fokus auf Ressourcen und Kompetenzen und rückt Defizite und Störungen in den Hintergrund.“, so Raphael Kolic – Blogger für die Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose.
„Falsch. Weil das Unterbewusste nur das annimmt, was auch gut für einen ist. Wir haben sozusagen eine innere Schutzpolizei. Natürlich sollte der oder die Hypnosetherapeutin oder Coach auch eine fundierte und professionelle Ausbildung haben.“
„Falsch, weil die Kundin jederzeit Herrin ihrer Sinne ist und alles mitbekommt was MIT um einen herum geschieht“, erklärt die Therapeutin. „Alles, was für dein Anliegen zielführend, angenehm und dienlich ist, bekommt eine Klientin mit.“ Ziel ist es jedoch, die Aufmerksamkeit zu fokussieren. Hypnose ist kein Schlafzustand, bei dem man völlig weg ist, sondern ein mehr oder weniger tiefer Trancezustand. „Ich arbeite mit meinen Kund:innen eher im Sitzen, da sich-hinlegen mit Schlafen gekoppelt ist und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden“, gibt Jana Kortwig weitere Einblicke in ihren Arbeitsalltag. „In den meisten Sitzungseinheiten benötige ich sogar eine aktive Mitarbeit der Kundin, in Form von ideomotorischen Signalen. Also Hand heben, Kopf nicken, manchmal auch verbale Rückmeldungen.“Man bekommt also alles mit. Es besteht nicht die geringste Gefahr, dass jemand in Trance etwas tut, was gegen die eigene Überzeugung, Moral oder Ethik spricht.
„Jein. Es gibt eine bewusst hervorgerufene Amnesie. Das bedeutet, dass es sein kann, dass man sich nicht an jedes Wort, jeden Gedanken erinnern kann.“ Woran das liegt: Das Unterbewusstsein nimmt sich das heraus, was dir guttut und für dich relevant ist. Es ist ähnlich wie bei der selektiven Wahrnehmung.