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Japanische Designer & Brands

Diese solltest du kennen
Text: Carina Rother
Fotos: FashionStock.com / Shutterstock.com
26.10.2022
In Japan gibt es alles: jeden Stil, jede Farbe, jeden Stoff, jeden Schnitt. Es gibt nichts, was du dir nicht vorstellen kannst. Bevor wir dir aber irgendwann einmal die ausgefallenen Styles der Harajuku-Girls vorstellen und du Helau schreist, weil du annimmst die Karneval-Saison habe begonnen, soll es jetzt um japanische Designer und Brands gehen, die durch ihr besonderes Handwerk und langes Bestehen bestechen. Step by Step, also.

Comme des Garçons

Wer kennt nicht die gestreiften Shirts mit dem Herz auf der Brust? Ja, die sind von Comme des Garçons – allerdings aus der Serie „Play“. So unterscheiden sie sich immens von den eigentlichen Entwürfen der Designerin Rei Kawakubo. Sie sind alltagstauglich(er) und weniger extravagant.

Comme des Garçons ist Haute Couture der Gegenwart. Die Designerin ist bekannt für neue „Konzepte wie der Dekonstruktion, der Vermummung des Körpers und einer Vorliebe für die Farbe Schwarz“, so steht es im Buch „Fashion Designers A-Z“. Zusammen mit Yohji Yamamoto wird Kawakubo das Verdienst zugeschrieben, die tiefgreifenden ästhetischen Veränderungen angestoßen zu haben, die heute alle Modegeschichte durchdringen.

Gleichzeitig ist die Mode des 1969 gegründeten Labels verspielt und nimmt weibliche, fast kindliche Aspekte auf – wie zum Beispiel Tüll. Das ein gern verwendetes Material ist, in Maßen.

Yoshiki Hishinuma

Kleider von Hishinuma sind „das Ergebnis seiner textiltechnischen Experimente“, so das Buch Fashion Designers A-Z. Allein die Stoffe der Kreationen besitzen eine so große Tiefe, dass sie allein die ganze Aufmerksamkeit benötigen. „Als Hishinuma, die Materialien, die ihm für seine Arbeit vorschwebten, nicht finden konnte, fing er an, mit natürlichen und chemischen Verfahren zu experimentieren, um Finish und Form von Kunstfasern nach seinen Vorstellungen zu verändern."

Volumen, Extravaganzen, Details – wo das Auge hinblickt. Hier ist Konzentration gefordert. In seinen modernen Kreationen lassen sich dennoch traditionelle Elemente der japanischen Mode finden. Es gibt beispielsweise Gewänder, die einem Kimono sehr ähneln.

Wie nahezu alle großen japanischen Designer lernte auch Yoshiki Hishinuma am Bunka Fashion College in Tokio. Arbeitete dann zunächst als Assistent bei Issey Miyake bevor er 1992 begann mit seinem eigenen Label Mode zu designen.

Issey Miyake

„Miyake war einer der ersten Designer von Weltrang, die die jeweils neuesten Hightech-Synthetikstoffe, die in Japan produziert wurden, kreativ zu nutzen wusste“, so steht es in dem Buch Fashion Designers A-Z. Auch befasste er sich als einer der ersten mit der wachsenden Bedeutung von Konfektionskleidung.

Zukunftsorientiert, optimistisch – so war sein Designansatz seit seinen jüngsten Stunden als Modedesigner. So brachte er Ende der 80er-Jahre ausgezeichnete Plisseekreationen auf den Markt, die sich von flachen Stoffstücken in dreidimensionale, geometrische Formen verwandeln – damals wie heute.

„Clothes are of no interest except insofar as they provoke sentiments and reactions in those who wear them…” [Issey Miyake]

Yohji Yamamoto

Sein ästhetischer Ansatz ist vergleichbar mit seiner Kollegin Rei Kawakubo, allerdings ist er in seiner Arbeit weniger konzeptionell. Technische Brillanz und Neukonstruktionen historischer Kleidung der westlichen Welt sind seine Interessensgebiete. „Seit Mitte der 1990er-Jahre entwirft er Kollektionen mit einem lyrischen, gar romantischen Flair“, nachzulesen im Buch Fashion Designers A-Z. Traumhaft schöne Avantgardemode – so kann man seine Mode beschreiben. Nach wie vor ist er allerdings auch für seine dekonstruierenden und dunklen Designs bekannt.