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Hören

Von außen nach innen
Text: Carina Rother
Fotos: Genki Magazin & Unsplash
15.04.2021
Illustration eines Ohres
Unser Hörsinn ist der sensibelste und leistungsstärkste aller Sinne. Er schenkt uns Orientierung und lässt uns die Außenwelt am stärksten wahrnehmen. Der Grund: Das Ohr ist sehr komplex aufgebaut. Damit das Ohr nicht überlastet und du hörst, was du liebst, heißt es: selektieren. Dafür haben wir drei Tipps für dich.

Hören: der Sinn

Der Hörsinn ist für das Hören da. Jedoch nicht ausschließlich. Er ist sensibel und stark zugleich, dabei sehr verletzlich. Jeden Tag zu jeder Zeit ist er aktiv. Er warnt uns vor Gefahren und löst Emotionen aus. Auch ist dieser Sinn verantwortlich für unsere Orientierung, unser soziales Leben, unsere Kommunikation und trägt zu einem aktiven Denkvermögen bei.

Hören: Vom Schall zum Klang

Das Ohr besteht aus einem Außen-, Mittel- und Innenohr: Durch alle drei werden unterschiedliche Signale geleitet, bis wir letztendlich einen definierbaren Ton hören.

Zunächst treffen Schallwellen in das Außenohr und werden in das Mittelohr transportiert. Dort bringen sie das Trommelfell in Bewegung. Step 1 des Hörens: done. Step 2: Das Trommelfell bringt die Gehörknöchelchen im Mittelohr zum Schwingen. Nun ist der Schall im Innenohr angelangt und Step 3 beginnt: die Haarzellen geraten in Bewegung, so dass elektrische Nervenimpulse entstehen. Erst wenn diese Impulse den Hörnerv erreichen, wird Schall zum Klang. Der Hörnerv verbindet das Innenohr mit Bereichen im Gehirn, die für das Hören zuständig sind.

Es gibt wichtige und unwichtige Schallsignale. Wichtige Signale sind jene, die für uns einen klaren Nutzen haben: Stimme, Hupen, Alarmsignale, das Knurren eines Hundes. Unwichtig sind solche, die keine konkrete Botschaft an uns haben, wie das Tropfen des Kaffees durch die Kaffeemaschine, der Atem anderer Menschen oder ein Pups.

Hören: Wenn nichts mehr geht

Es gibt Töne, die wir gar nicht erst hören können – trotz eines gesunden Gehörs. Dafür aber andere Lebewesen wie Delfine, Elefanten oder Fledermäuse. Unser Hörvermögen reagiert auf Frequenzen zwischen 16.000 und 20.000 Hz. Da beginnt erst einmal das Hörvermögen der Fledermäuse.

So sensibel das Ohr ist, so viele Teile können geschädigt werden: alle! Leichte Verletzungen, die einen vorübergehenden Tinnitus auslösen, können geheilt werden. Schwere sind oftmals irreparabel. Die letzte Lösung: ein Hörgerät.

Stress, laute Geräusche sowie impulshaltiger Schall – der ständige Wechsel von Ruhe zu Lärm – schädigen dem Ohr. Ebenso wie eine Überreizung über eine lange Dauer. Das menschliche Gehirn kann Schall nur vollständig verarbeiten, wenn der Körper belastet ist.

Hören: die emotionale Welt

Was wir hören, weckt Emotionen in uns. Die Stimme unserer Liebsten wirkt beruhigend, wenn es uns nicht gut geht. Musik, die wir lieben, belebt uns und lässt uns gut fühlen. Ein Alarmsignal kann Panik auslösen. Gleichzeitig können wir Emotionen unserer Mitmenschen über unser Gehör wahrnehmen. Schnell wird klar: Fühlt sich das Gegenüber wohl, ängstlich oder in Rage. Fest steht: Der Hörsinn ist eng mit unseren Emotionen verbunden. (Anm. d. Red.: Als ich diesen Artikel schrieb, hörte mein Freund neben mir japanische Musik und begann zu weinen, weil sie ihn berührte.)

Hören: Wie du selektierst, was du hörst

  • Schätze dein Gehör

    Sei dir bewusst, wie wertvoll deine Ohren sind. Gönne dir und ihnen regelmäßige Auszeiten von Reizen. Eine gute Möglichkeit ist die Mediation – eine Übung der Stille und Achtsamkeit.

  • Blende Geräusche aktiv aus

    Die neuste Technologie erlaubt es dir Geräusche aktiv mit Noise Cancelling Kopfhörern auszublenden. Vor allem, wenn du in der Stadt lebst, sind sie ein hilfreiches Tool, dass die Welt der Geräusche schnell ausschaltet. Das Investment lohnt sich. Es ist für deine Gesundheit.

  • Höre, was dich glücklich macht

    Achte ganz bewusst darauf, dass du am Tag Musik, Podcasts etc. hörst, die du gerne hörst. Wie du gerade gelesen hast, löst das in dir positive Emotionen und Energie aus.