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Coaching

Definition, Methoden und Anwendungsgebiete
Text: Carina Rother
Fotos: Unsplash & Xenia Bluhm
05.04.2022
lachende Frau
Coaches gibt es wie Sand am Meer. Es werden immer mehr, die Angebote und Programme klingen vielversprechend und divers. Auch gibt es vermehrt Coaches – vor allem auf den Social Medien Kanälen – die überhaupt keine sind. Wie soll man sich als Hilfesuchender zurechtfinden und die richtige Variante für sich finden – das haben wir uns gefragt. Darum kannst du folgend nachlesen, was Coaching ist, welche Methoden es gibt und so herausfinden, welche Variante deine ist.

Coaching Definition

„Coaching ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Beratungsmethoden für verschiedene Ziele, Personen und Gruppen“, so definiert es das Landsiedel NLP Training. Oder wie Coach Lena Soukup es in einem unserer Artikel zu einer Coaching-Kampagne sagte: „Es geht um die Zusammenarbeit mit einem gesunden Menschen. Gemeinsam erarbeitet man Möglichkeiten und Potenziale.“

Sinnvoll ist ein Coaching immer dann, wenn jemand aus eigenem Interesse und mit aktiver Arbeit etwas in seinem Leben verbessern möchte. Das kann einerseits ein bestimmter Bereich sein, der im Fokus steht, wie das Berufsleben oder die Beziehung. Andererseits können es aber auch übergeordnete Themen sein, wie mehr Selbstbewusstsein zu erlangen, mutiger zu werden oder schneller zu Entscheidungen zu kommen.

Wichtig: Coaching ist keine Therapie und auch keine Beratung, in der psychologische Arbeit geleistet wird wie Traumata aufzuarbeiten oder Depressionen zu behandeln. Ein professioneller Coach kennt an dieser Stelle seine Grenzen. Gruppen-Coachings können bei empowernden Themen sinnvoller sein als ein 1:1 Coaching. Das muss aber jeweils individuell entschieden werden.

Coaching Methoden: Welche gibt es?

Viele Coaches gleich viele Methoden? Nicht unbedingt. Es gibt Methoden, die Institute und Lehrbücher allgemeingültig an Coaches in der Ausbildung vermitteln. Es ist eine Fülle, aus der jeder Coach schöpfen und diese auch für sich persönlich anpassen kann, damit es kein Coaching nach Schema F ist. Welche Methode der Coach anwendet, ist davon abhängig, was das Thema des Coachees ist. Aufstellungsarbeit kann bei Familienthemen unterstützen. Fragetechniken bei Entwicklungsthemen rund um die Persönlichkeit.

Isabelle von Shemotion Coaching mit ihrem Workbook.

Das Selbstcoaching

Isabelle von Shemotion Coaching beschreibt Selbstcoaching folgendermaßen: „Es ist die Befähigung, bis zu einem gewissen Grad sein eigener Coach zu werden und sich so in verschiedensten Lebensbereichen weiterentwickeln zu können“, sie fährt fort: „Ziel ist, Veränderung mithilfe von Coaching-Tools und anderen Methoden wie zum Beispiel Workbooks, Blogartikeln oder Podcasts aus eigener Kraft anzustoßen.“ Dabei sei auch schon das Sachbuch eine Art Selbstcoaching, wenn wir dadurch im Anschluss Dinge in unserem Leben verändern. Apropos Workbook: Dieses hat Isabelle für Frauen entwickelt, die zunächst einmal ohne Coach aktiv werden möchten. „Meine Mission ist ganz klar: Ich möchte, dass mehr Frauen etwas für sich tun – für ihre persönliche Weiterentwicklung, für ihre Zukunft, für ihre Zufriedenheit“, erzählt sie freudig. „Mit meinen Selbstcoaching-Angeboten möchte ich den Zugang zur gezielten Persönlichkeitsentwicklung vereinfachen.“

Wer sich im Alltag mit Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt, betreibt schon Selbstcoaching. Sei es das Lesen eines Sachbuchs oder das Hören von Weiterbildungs-Podcasts. „Wer ein Thema konkreter und gezielter angehen will, etwa aufgrund von Unzufriedenheit im Job oder der Frage „Was will ich eigentlich wirklich im Leben?“, für den können umfangreichere Selbstcoaching-Konzepte ein erster guter und kostengünstiger Schritt sein. Dazu würde ich unter anderem Workbooks und auch Online-Kurse zählen“, so Isabelle. „Selbstcoaching ist auch für die Menschen geeignet, die noch unsicher sind, ob 1:1 Coaching das Richtige für sie ist“, erklärt die Wahl-Hamburgerin. „Oder für die, die überhaupt bisher wenig Erfahrung mit Coaching haben.“

Das Tolle an Selbstcoaching ist, dass es genau wie bei einem 1:1 Coaching in allen Lebensbereichen möglich ist: berufliche Zufriedenheit, Werte oder Sinn, Beziehungen, Finanzen.

Was Personen mitbringen sollten, um Selbstcoaching-Tools zu nutzen, zählt Isabelle auf: „Neugierde und spielerische Leichtigkeit finde ich wichtig“, betont der Coach. „Veränderung oder Weiterentwicklung fühlt sich manchmal so schwer an. Gerade wenn es große Lebensthemen sind. Doch wenn lernen, den Veränderungsprozess wirklich zu genießen und Spaß daran finden, an Herausforderungen zu wachsen, dann geht es so viel leichter und schneller.“

Auch wichtig: Eigenverantwortung. Denn es gibt hier keinen Coach oder Mentor an der Seite, der motiviert, bestärkt oder pusht. Im Selbstcoaching hat man zu 100% die Verantwortung dafür, dass man bei den Themen und Herausforderungen weiterkommt. Um Selbstcoaching zu nutzen, muss ich mir vor allem über die Verteilung meiner Zeit und meiner Energie bewusst sein. Nach anfänglicher Euphorie, Übungen zu bearbeiten und mehr zu reflektieren, folgt oft der Alltagstrott – und es herrscht Stillstand.

Wichtig sind deshalb Struktur und ein innerer Antrieb. „Das ist gleichzeitig oft der größte Knackpunkt: Wenn ich mich dafür entscheide, gezielt mit Selbstcoaching zu starten, muss ich mir zuerst einen Plan machen: Wann und wie oft will ich mich mit Übungen beschäftigen und wie will ich dabei vorgehen?“ Man braucht eine Routine im Alltag, die es so leicht wie möglich macht, umzusetzen und dranzubleiben.

Ein bedeutender Hinweis zum Schluss: Selbstcoaching ersetzt kein professionelles Coaching mit einem Life oder Business Coach. "Wir alle sind zu sehr in unserer eigenen Welt gefangen und eine Sicht von Außen und das Commitment bringen ganz andere, effektivere Veränderungen - sowohl in unserem Denken als auch in unserem Verhalten", erzählt Isabelle.

Coaching für berufliche Neuorientierung

Wer kennt es nicht, wenn der Job oder die Arbeitskollegen nerven. Wenn dies zur Regel statt zur Ausnahme wird, dann lohnt es sich einmal genauer und tiefgründiger hinzuschauen, um das Problem für den oberflächlichen Groll ausfinden zu machen. Denn Karriere ist ein großer Teil unseres zeitlichen Lebens und auch ein Punkt, über den man sich definiert. 

Sind ein Jobwechsel oder eine Neuorientierung das richtige oder müssen Stellschrauben bei dem aktuellen Beruf gedreht werden? Das kann man gemeinsam mit einem Coach herausfinden, der sich auf Coaching für berufliche Themen fokussiert. Da gibt es zahlreiche Angebote und Coaches, die spezielle Schwerpunkte mit sich bringen. Als Beispiel: Mia Papo, Business-Coach, unterstützt mit einem stark weiblichen, ja göttlichen Vibe. 

Unterstützen kann im Kontext Business Coaching heißen: das Warum definieren, Ziel und Zielgruppe festlegen, einen Businessplan schreiben, herausfinden, was in einem Beruf wichtig ist und noch viel, viel mehr. Am Ende eines Coachings sollte in jedem Fall Klarheit stehen. Klarheit für dein Anliegen mit dem du in das Coaching gegangen bist.

Coaching für Persönlichkeitsentwicklung

Was willst du wirklich im Leben? Ein Leben, zahlreiche Lebensbereiche: neben dem Beruf, stehen die Finanzen, die Gesundheit, Ernährung oder Beziehungen. Bei einem Coaching für persönliche Themen, kann man den Fokus auf einen oder mehreren Lebensbereiche legen oder aber auch auf übergeordnete Fragestellungen. Auch hier ist die innere Arbeit, bei der man zwar unterstützt wird, ein absolutes Muss. Denn jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Ein Coach kann keine Arbeit für dich machen.

Für die innere Arbeit braucht man Mut: Mut durchzuhalten, Mut zur Ehrlichkeit. Während des Prozesses können unbewusste Themen aufkommen, die aufgeräumt werden wollen oder dir Klarheit bringen. Das ist nicht immer einfach. Ein professioneller Coach gibt Raum, in dem man sich sicher und geborgen fühlen kann. 

Es ist deine Aufgabe im Coaching, selbst, deine Herausforderungen zu bewältigen, deine Ziele zu erreichen und anschließend mit einer klaren Intention dein Leben zu gestalten. In einem professionellen Coaching entwickelst du und stärkst deine Haltung und deine Fähigkeiten. Du bekommst Tools gelehrt, um dir selbst ein sicherer Anker zu sein und dein Leben mit voller Leichtigkeit zu genießen.

Coaching: Definition, Methoden und Anwendungsgebiete
Isabelle ist Life Coach für Frauen und Gründerin von Shemotion. Wenn sie nicht gerade mit ihrem Hund Loui in der Natur Hamburgs unterwegs bin, unterstützt sie Frauen bei ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung - sowohl in 1:1 Coachings als auch mit Selbstcoaching-Angeboten.

Isabelle weiß aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd berufliche Veränderung oder der Umgang mit hoher Arbeitsbelastung sein kann. Oder wie es sich anfühlt, den eigenen Lebensweg zu hinterfragen und sich nach mehr Leichtigkeit, Sinn und Freude im Alltag zu sehnen. Als Coach weiß sie aber auch, was möglich ist, wenn wir Perspektiven wechseln, eigene Strategien entwickeln und die richtigen Stellschrauben nutzen. Und genau deshalb hat sie vor über zwei Jahren Shemotion ins Leben gerufen.