Die Magie des Unperfekten

Ja, wir leben In einer Welt, in der Perfektion hochgeschätzt wird und auch deswegen fällt es vielen hochsensiblen Menschen schwer, sich von unrealistischem Druck zu befreien. Doch was, wenn ich dir sage, dass wahre Gelassenheit und innere Ruhe erreichbar sind, auch ohne den Zwang nach Perfektion? In diesem Artikel erfährst du, wie du dich von unrealistischem Druck befreien und stattdessen nachhaltige Gelassenheit in dein Leben bringen kannst.

Mit einem Fokus auf Selbstfürsorge und Realitätsbewusstsein kannst du lernen, dass Perfektionismus nicht der einzige Weg zum Erfolg ist. Wir werden gemeinsam erkunden, wie du deine eigenen Erwartungen neu definierst und dich von deinen sowie gesellschaftlichen Idealen löst, die zu unrealistischem Druck führen. Entdecke mit uns den Weg zur inneren Gelassenheit und befreie dich von der Last des Perfektionismus.

Eine einheitliche Definition für Perfektionismus gibt es nicht. Fest steht aber: Alle Perfektionisten vereinen hohe Ziele und Standards. Alles soll bestmöglich gelingen. Es gäbe eine funktionale und dysfunktionale Form des Perfektionismus, schreiben die Autoren in dem Blog der Oberberg-Kliniken. Wie unterscheiden sich diese zwei Formen voneinander? Menschen mit funktionalem Perfektionismus bemühen sich und sind stark leistungsorientiert. Wenn sie ihr angestrebtes Ziel allerdings nicht erreichen, können sie das akzeptieren und verlieren sich nicht in negativen Gefühlen und Gedanken. Dem dysfunktionalen Perfektionisten hingegen fällt es hingegen schwer, mit nicht erreichten Zielen umzugehen. Der Selbstwert ist stark an die Ziele und das Erreichen dieser geknüpft. 

Wer fürchtet, krankhaft perfektionistisch zu sein, solle sich fragen: „Wann mögen mich eigentlich Menschen? “, rät Altstötter-Gleich. „Ist die einzige Antwort, die einem einfällt: 'Wenn ich alles gut und richtig mache', ist das ein Zeichen für dysfunktionalen Perfektionismus.

Wir betonen: Nicht alle Hochsensiblen sind zwangsläufig perfektionistisch. Oft wird der Perfektionismus aber mit dem Persönlichkeitsmerkmal in Verbindung gebracht. Auch Jutta Böttcher führt in ihrem Fachbuch „Hochsensibilität: Worauf es in der Begleitung Hochsensibler ankommt“ auf, dass hochsensible Menschen zur Perfektion neigen. Fundierte Studien gibt es jedoch noch nicht, wie beides im Zusammenhang steht.

Perfektionismus ist eine Eigenschaft, die oft als positiv angesehen wird, da sie nach außen hin Erfolg und hohe Leistungsbereitschaft signalisiert. Doch hinter den Kulissen, in dir, kann Perfektionismus erhebliche negative Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit haben. Menschen, die unter Perfektionismus leiden, setzen sich oft unrealistische Standards und erwarten von sich selbst, dass sie in allen Bereichen ihres Lebens perfekt sind.

Ob in Beziehungen, in der Elternschaft, im Haushalt oder bei der Gesundheit – wirklich alle Lebensbereiche können vom Perfektionismus betroffen sein. Hobbys und soziale Aktivitäten werden professionalisiert, der Urlaub muss perfekt sein – die Liste ist unendlich lang. Dieser Druck führt zu Stress, Selbstzweifeln und manchmal auch einem Gefühl des Versagens. Die Perfektionistin ist nie zufrieden mit dem, was sie erreicht, und strebt ständig nach mehr. Dieses unerbittliche Streben nach Perfektion kann auch in schlimmen Fällen zu Burnout, Angststörungen und anderen psychischen Problemen führen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Perfektionismus eine Illusion ist. Niemand ist perfekt und es ist unmöglich, alle Erwartungen zu erfüllen, sei es die eigenen oder die der Gesellschaft. Das Streben nach Perfektion kann uns daran hindern, das Leben zu genießen und unsere Erfolge zu feiern. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, unser Bestes zu geben und uns in unseren Wegen und Bemühungen anzuerkennen.

Den Perfektionismus zu überwinden erfordert Zeit und Selbstreflexion. Es ist ein Prozess, bei dem wir unsere Denkmuster und Verhaltensweisen hinterfragen und neue Wege finden, um mit uns selbst umzugehen. Hier sind einige praktische Strategien, die dir helfen können, den Perfektionismus zu überwinden:

• Sei mitfühlend mit dir: Ein erster Schritt zur Überwindung deines Perfektionismus kann es sein, mitfühlend mit dir zu sein. Lerne auch dich so anzunehmen wie du bist. Erlaube dir selbst, Fehler zu machen und unvollkommen zu sein. Niemand ist perfekt, und das ist in Ordnung. Sei freundlich zu dir selbst und behandle dich mit derselben Güte und Nachsicht, die du anderen entgegenbringst.
• Setze realistische Ziele und Erwartungen: Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, wenn du dir realistische Ziele und Erwartungen setzt. Überlege dir, was wirklich wichtig ist und was du erreichen möchtest. Setze dir realistische Ziele, die erreichbar sind, und sei stolz auf deine Fortschritte, egal wie klein sie auch sein mögen. Konzentriere dich auf deinen Weg und darauf, dein Bestes zu geben, anstatt perfekt zu sein.
• Sorge für dich selbst: Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Bestandteil der Überwindung des Perfektionismus. Nimm dir Zeit für dich selbst, um aufzutanken und Stress abzubauen. Finde Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen, sei es Sport, Meditation oder einfach nur das Lesen eines guten Buches. Priorisiere deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
• Suche Unterstützung und professionelle Hilfe: Den Perfektionismus zu überwinden, kann eine Herausforderung sein, und es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, wenn du das Gefühl hast, du schaffst es nicht allein, wenn deine Psyche leidet. Sprich mit Freunden oder Familienmitgliedern über deine Gedanken und Gefühle. Wenn du das Gefühl hast, dass der Perfektionismus dein Leben stark beeinträchtigt, scheue dich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Ein Therapeut oder Coach kann dir helfen, deine Denkmuster zu verändern und neue Strategien zu entwickeln, um mit dem Perfektionismus umzugehen.