
Der sechste Sinn, auch Tiefensensibilität oder Propriozeption genannt, ist eine sehr komplexe Sinnenwahrnehmung. Anders als alle anderen Sinne ist diesem kein konkretes Organ zuzuschreiben. Er funktioniert unbewusst, doch bei jeder Bewegung.
Jetzt in diesem Moment liest du und fokussierst dich auf diesen Artikel. Hier bist du mit deinem Bewusstsein. Währenddessen ist deine Tiefensensibilität aktiv und behält beispielsweise dein Gleichgewicht – ohne das du es merkst. Unserer Hände, Augen, Nase sind wir uns jederzeit bewusst. Sie sind greifbar und sichtbar. Vielleicht weil wir diesem Sinn kein Organ zuordnen, ist er für uns nicht allgegenwärtig. Umso spannender finden wir seine Genialität.
Muskeln und Sehnen sind ausschlaggebend für die Funktion des sechsten Sinnes. Sie und andere Rezeptoren im Körper senden kontinuierlich Signale an das Gehirn, welches sie blitzschnell verarbeitet, so dass du weißt, wie du in bestimmten Situationen deinen Körper steuern musst: Ob du deine Haltung ändern solltest, weil der Grund auf dem du stehst nicht eben ist oder ob du mehr Kraft anwenden musst, um deine Lieblingspasta auf den Löffel aufzudrehen. Noch viel wichtiger: Ohne diesen Sinn könntest du dich nicht bewegen!
Es gibt wenige Menschen auf dieser Erde, aber es gibt sie, bei denen dieser Sinn nicht intakt ist oder gar nicht mehr aktiv. Die Folge: Sie können nicht Laufen! Und das, obwohl das Rückenmark nicht verletzt ist. Das Institut des Sciences du Mouvement in Marseille arbeitet mit genau jenen Menschen, um den sechsten Sinn weiter zu erforschen. Mehr darüber erfährst du im nachstehenden Film: